Pressebericht: Kraneinsatz im Hochregallager für Stangen und Profile

Ich verlass' mich auf AMCO
 
 

Kleinstmengen kommissionieren

Das Handling und Kommissionieren von Langgut ist stets eine Herausforderung für die betroffenen Unternehmen. So wollte z. B. der Metallhändler AMCO an den Ausgabestationen seines neuen Hochregallagers Stangen und Profile kommissionsgerecht entnehmen und verpacken. Die Lösung: zwei Abus-Laufkrane, die sich mit oder trotz weitestgehend standardisierten Komponenten sehr individuell konfigurieren lassen.

Wenn ein Laufkran die Tore beim oberbergischen Kranhersteller Abus verlässt, können die verschiedensten Einsatzgebiete auf ihn zukommen. Vielleicht wird es ein eher ruhiges Kranleben mit gelegentlichem Teiletransport oder aber er wird ein Kraftprotz im Schwerlastbereich. Die beiden Einträgerlaufkrane ELV für die Materialausgabe beim Metallhändler AMCO in Bremen haben nahezu einen Dauereinsatz vor sich, mit hohen Taktzeiten im Rhythmus eines automatisierten Hochregallagers (HRL).

Automatisiertes Hochregallager für Kleinlieferungen mit kurzer Lieferzeit

Die AMCO Metall-Service GmbH in Bremen handelt mit NE-Metallen, fertigt Gussplatten und bietet die CNC-Bearbeitung von Metallteilen an. Kurze Lieferzeiten sind für den Full-Service-Partner
das A und O im Wettbewerb. Um im weiter anhaltenden Trend der zu kommissionierenden Kleinlieferungen einen Meilenstein zu setzen, entschloss sich AMCO zum Bau eines groß angelegten automatisierten HRL. 2014 begann der Bau des 3000 Kassetten fassenden HRL auf dem 55 000 m² großen Firmengelände in Bremen. Schon nach einem halben Jahr konnten die ersten 3 und 4 m langen Stangen sowie 6 m lange Profi le eingelagert werden.
Der Neubau wurde so angelegt, dass eine 22 m × 60 m große bereits vorhandene Halle direkt daran anschloss und dort die Ausgabestationen eingerichtet werden konnten. An der Kopfseite der Halle, wo auf einem Rollengang die Kassetten aus dem Lager laufen, konzipierte das Team der für Abus arbeitenden Industrievertretung Jochen Hochmuth e.K. aus Edewecht einen Stahlbau mit zwei übereinander liegenden Kranebenen.

Auf jeder verfährt ein Einträgerlaufkran mit 16 m Spannweite. Die Tragfähigkeit ist mit 2 × 2 t eher am unteren Ende des Abus-Portfolios angesiedelt. Beide Krane haben je zwei Katzen, die überwiegend im gemeinsamen Betrieb genutzt werden. Die Profi le und Stangen werden an den Enden angeschlagen und auf dem nebenstehenden Kommissioniertisch abgelegt oder vor Kopf in eine Folieranlage gehoben.
Der wesentliche Grund für die beiden übereinanderliegenden Kranbahnen sind die von AMCO benötigten sehr geringen Krananfahrmaße. Da die Ablage tische für das Material in der recht schmalen Halle mittig nahe beieinanderstehen und beide Tische gleich zeitig beschickt werden sollen, müssen die Krane soweit aufeinander zufahren können, dass sich die Fahrwerksträger auf den Kranbahnen bereits überdecken.

Hohe Sicherheit trotz schnellem Arbeitstakt

Auf diese Weise erreicht das AMCO-Lager beachtlich hohe Taktzeiten. Bei Vollauslastung sind rechnerisch bis zu 500 Lastspiele pro Tag möglich. AMCO-Betriebsleiter Enrico Klebe, der das gesamte Projekt von Anfang an begleitet hat, erinnert sich an den vorsichtigen Start der neuen Anlage. Zunächst hatte man mit 100 Wechselspielen begonnen, bis sich die Mitarbeiter an die neue Technik gewöhnt hatten. Denn parallel zum HRL wurde auch eine vollständig IT-gestützte Auftragsabwicklung umgesetzt, die mit der Steuerung des Lagers einhergeht. Inzwischen konnten die Durchlaufzeiten deutlich gesteigert werden. Der Betriebsleiter zitiert für den Januar 2015 beispielsweise über 10 000 Lastspiele und weit über 130 000 kommissionierte Stangen und
Profi le. Bei einem so schnellen Arbeitstakt darf die Sicherheit der Angestellten nicht zu kurz kommen. Durch den Einsatz von Funksteuerungen an beiden Kranen ist gewährleistet, dass sich die vier Mitarbeiter an den Stationen außerhalb des Gefahrenbereichs aufhalten können, während die Last transportiert wird.
Durch die Anlagenkonzeptionierung mit zwei Katzen ist zudem ein einfaches Anschlagen der Stangen und Profile möglich. Bei einem typischen Hubweg von nur 0,5 m reicht das Einhängen des Langguts in Rundschlingen an den Enden. Dadurch verdreht und kippt die Last nicht, wie z. B. beim Einsatz einer Traverse.

Kranausfälle bedeuten den Stillstand des Hochregallagers

Auch in anderen Werksbereichen als dem HRL setzt AMCO auf Abus-Krane, weil Enrico Klebe u. a. die hohe Anlagenzuverlässigkeit und – für den Fall der Fälle – den schnellen Ersatzteilservice
schätzt. Bei den hohen Taktgeschwindigkeiten bedeutet jede Stunde, die die Krananlage ausfällt, hohe Kosten und einen faktischen Stillstand des HRL, da nur diese beiden Ausgabestationen für einen prozessmäßigen Zugriff eingesetzt werden können.
In diesem schlimmsten Fall punktet abermals die Umsetzung der Kranbahn auf zwei Ebenen. Sollte einer der Krane ausfallen, kann der zweite ELV genutzt werden, um zwischen den Stationen hin und her zu fahren und an beiden Rollengängen abwechselnd die Kassetten zu entladen. Dazu muss lediglich der Schaltnocken des Fahrgrenzschalters entfernt werden, um den kompletten Bereich über den beiden Ausgabestationen befahren zu können. So können Ausfallstunden überbrückt werden, ohne die Lieferzeiten merklich zu verlängern.

Von Andreas Kalcher

Quellennachweis:

Das Textmaterial wurde uns freundlicherweise von der Fachzeitschrift "Hebezeuge Fördermittel" (HUSS-MEDIEN GmbH, Am Friedrichshain 22, 10407 Berlin) zur Verfügung gestellt.

http://www.hebezeuge-foerdermittel.de/kraneinsatz-im-hochregallager-fuer-stangen-und-profile

 

 



Datum: 15.Juni 2015

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